Geschichte


Die politischen Veränderungen in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts hin zu mehr Demokratie verliehen der Bildung ein höheres Gewicht: „Volksbildung heisst Volksbefreiung“. Der Schweizerische Bundesstaat entstand. Gleichzeitig verlangte das Wirtschaftsleben gut ausgebildete Leute in Industrie und Dienstleistung.

Aus der bürgerlichen Mädchenschule, welche es schon seit den Zeiten der Reformation gab, entstand 1859 zunächst die städtische Mädchensekundarschule und 1869, in Anlehnung an das kantonale Volksschulgesetz, die „Mädchensekundarschule Thun“ (MST).

Vier Standorte: Rathausplatz – Aarefeldschulhaus – Progymnasium - Länggasse

Die Schülerinnen besuchten damals das Schulhaus am Rathausplatz. Die Zunahme der Bevölkerung und damit auch der Schülerinnen erforderte neue Räumlichkeiten, so dass die MST 1909 ins Aarefeldschulhaus umzog. 1936 musste sie Platz machen für die Gewerbeschule und zog ins Schulhaus des Progymnasiums. 1954 bezog die MST ihren vierten Standort im neu für sie gebauten Gebäude an der Länggasse.

Koedukation von Mädchen und Knaben

Nach mehrjährigen Vorbereitungsarbeiten traten im Frühling 1980 erstmals auch Knaben in die neuen fünften Klassen ein. Aus der MST wurde die SLT, die Sekundarschule Länggasse Thun. Als der erste gemischte Jahrgang 1984 das neunte Schuljahr begann, trat der neue kantonale Lehrplan in Kraft, welcher die letzten Unterschiede von Mädchen und Knaben im Unterricht beseitigte.


Vom Modell 4/5 zum Modell 6/3

Die erhöhte Mobilität der Schweizer Bevölkerung liess es als ratsam erscheinen, die kantonalen Schulsysteme einander besser anzugleichen. Der Lehrplan 1995 wurde eingeführt und 1996 wechselte der Kanton Bern von 4 Primarschul- und 5 Sekundarschuljahren zu 6 Primar- und 3 Sekundarschuljahren. Die Oberstufenschule Länggasse Thun, OSL, erhielt nur noch die drei letzten Jahrgänge der Schülerinnen und Schüler, für das siebente, achte und neunte Schuljahr.